Konferenz zum Jahrestag des Römischen Statuts an der Cour de cassation in Paris mit Vortrag von Dr. Viviane Dittrich

 

Am 24. Oktober 2022 nahm die stellvertretende Direktorin Dr. Viviane Dittrich an einer hochrangigen Konferenz zum 20. Jahrestag des Inkrafttretens des Römischen Statuts teil, die vom französischen Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten an der Cour de cassation in Paris organisiert wurde. Die Konferenz fand vollständig auf Französisch statt und trug den Titel "Le principe de complementarité : la clé d'un système global de lutte contre l'impunité des crimes internationaux". Die Veranstaltung brachte hochrangige Beamt:innen, Praktiker:innen und Wissenschaftler:innen aus Frankreich, Europa und der ganzen Welt zusammen.

Dr. Dittrich nahm an der von Nicolas Guillou, Richter am Sondergericht für das Kosovo, moderierten Diskussionsrunde zusammen mit Catherine Marchi-Uhel, Leiterin des Internationalen Unparteiischen und Unabhängigen Mechanismus für Syrien (IIIM), Alexandre Tindano, stellvertretender Sonderstaatsanwalt am Sonderstrafgerichtshof in Bangui, Zentralafrikanische Republik, Aurélia Devos, ehemalige Leiterin der französischen Abteilung für Kriegsverbrechen, und Joël Hubrecht, Professor und Programmverantwortlicher am Institut des Etudes et de la Recherche sur le Droit et la Justice (IERDJI), teil. Dr. Dittrich war eingeladen, zum Thema "Zu einem Ökosystem von Bildung und Forschung in der internationalen Strafjustiz" zu sprechen. In ihrem Vortrag ging sie auf die Hauptakteur:innen, ihre Interaktionen und das Zusammenspiel von Forschung, Bildung und Praxis ein und wies gleichzeitig auf Herausforderungen und strukturelle Hindernisse wie Vielfalt, Sprachbarrieren, fehlende Ressourcen und Zusammenarbeit aller relevanter Akteur:innen hin. Sie erläuterte die Arbeit der Akademie in der Forschung und Ausbildung mit Schwerpunkt auf der steigenden Anzahl von französischsprachigen Aktivitäten zum Kapazitätsaufbau, unter anderem die jährliche Nürnberger Sommerakademie für junge Berufstätige.

Zu den Referent:innen der Konferenz zählten Mame Mandiaye Niang, stellvertretender Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Marc Perrin de Brichambaut, Richter am Internationalen Strafgerichtshof, Bruno Cotte, ehemaliger Richter am Internationalen Strafgerichtshof, und François Alabrune, französischer Botschafter in den Niederlanden. Der erste Runde Tisch befasste sich mit der Entstehung eines globalen Systems der internationalen Strafgerichtsbarkeit, während sich der zweite Runde Tisch auf den Aufbau einer gemeinsamen Kultur der internationalen Strafgerichtsbarkeit konzentrierte. Die Schlussworte sprachen Sandrine Barbier, stellvertretende Direktorin für Rechtsangelegenheiten im französischen Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten, in Vertretung der Außenministerin, und Olivier Christen, Direktor für Strafsachen und Begnadigungen im französischen Justizministerium, in Vertretung des Justizministers.

Die Veranstaltung wurde als Livestream übertragen und die Aufzeichnung ist auf der Website der Cour de cassation verfügbar.