Am 14. Juni 2025 nahm die Stellvertretende Direktorin Dr. Viviane Dittrich an der Jubiläumsveranstaltung „20 Jahre Model International Criminal Court (MICC)“ in Berlin teil, die von der Kreisau-Initiative e.V. organisiert wurde. Der Fachtag stand unter dem Motto „Human rights education still matters“ und fand unter der Schirmherrschaft von Dr. Katarina Barley, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, statt.
Dr. Richard Roewer, Geschäftsführer der Kreisau-Initiative e.V., eröffnete die Veranstaltung und moderierte die anschließende Podiumsdiskussion zum Thema „Die Rolle von Bildung für den Schutz von Menschenrechten“, bei der Dr. Dittrich als Rednerin eingeladen war.
Die Diskussion spannte einen weiten Bogen von der Bedeutung der Menschenrechtsbildung über den Wandel der Menschenrechtslandschaft, von der Erinnerungskultur und der Übergangsjustiz bis hin zu Klimagerechtigkeit. Ebenso wurden die Rolle von Individuen und Institutionen sowie jugendgeleitete Ansätze thematisiert. Auf dem Podium vertreten waren auch Judith Blum (Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft), Anne Flotho-Liersch (Europäisches Jugendparlament) und Kerim Somun (Kreisau-Initiative).
In ihrem Beitrag betonte Dr. Dittrich den besonderen Wert von simulierten Gerichtsverfahren (Moot Courts) für die Förderung kritischen Denkens und erfahrungsbasierten Lernens und verwies dabei auf den Nuremberg Moot Court. Zudem sprach sie über die Vermächtnisse der internationalen Strafgerichte und die bleibende Relevanz der Nürnberger Prinzipien. Besonders hob sie die Bedeutung einzelner Persönlichkeiten hervor, darunter Thomas Buergenthal und Benjamin Ferencz.
Ein weiterer Höhepunkt war die Grundsatzrede von Reine Alapini-Gansou, Vizepräsidentin des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), die die Erfolge und Herausforderungen sowie die heutige Rolle des IStGH eindrucksvoll beleuchtete. Dr. Thijs Bouwknegt, Senior Researcher am NIOD-Institut für Kriegs-, Holocaust- und Völkermordstudien, beleuchtete in seinem Vortrag „When do ICC trials matter?“ die Bedeutung von internationalen Strafprozessen und das Spannungsfeld zwischen Politik und Justiz. Den Abschluss bildete ein Beitrag von Philipp Frisch, Direktor von Human Rights Watch Deutschland, über die Dokumentation und strafrechtliche Aufarbeitung von Massengräueltaten weltweit und über Wege zur Stärkung internationaler Handlungsmöglichkeiten gegenüber schweren Menschenrechtsverbrechen. (vd/em)