Kapazitätsstärkung

Die Stärkung von Kapazitäten ist das Kernstück des Mandats der Akademie. Die Programme der Akademie zur Kapazitätsstärkung befähigen Einzelpersonen und Institutionen, die sich mit den wichtigsten internationalen Verbrechen auseinandersetzen. Durch ihre Aktivitäten zur Kapazitätsstärkung will die Akademie Praktiker:innen mit den spezifischen Fähigkeiten und Instrumenten ausstatten, die für einen wirksamen Umgang mit internationalen Verbrechen erforderlich sind. 

Wir entwickeln speziell zugeschnittene Programme, die bedarfsorientiert und bedarfsgerecht sind. So bietet die Akademie ein breites Spektrum an maßgeschneiderten Schulungen und Kursen an, die sich auf Theorie und Praxis des internationalen Strafrechts konzentrieren. Unsere Programme, die auf Deutsch, Englisch und Französisch abgehalten werden, finden in Nürnberg und auf der ganzen Welt statt, auch in Konflikt- und Postkonfliktregionen.

Die beiden Flaggschiffprogramme der Akademie richten sich an die nächste Generation von Jurist:innen: Der Nuremberg Moot Court und die Nuremberg Summer Academy für junge Berufstätige werden jährlich in unseren Räumlichkeiten im Nürnberger Justizpalast abgehalten. 

Mitarbeiter:innen der Akademie werden regelmäßig zu Vorträgen über internationales Strafrecht an verschiedene akademische Einrichtungen eingeladen. Das ganze Jahr über empfangen wir außerdem regelmäßig internationale Student:innenengruppen, Gastprofessor:innen und deutsche Referendar:innen zu Studienaufenthalten und Seminaren in Nürnberg. 

Die Akademie stärkt die Kapazitäten von Rechtsanwält:innen, Staatsanwält:innen, Strafverteidiger:innen und Richter:innen. Schulungen werden auch für andere Zielgruppen wie Militär und Ermittlungsbehörden angeboten. Wir bieten auch maßgeschneiderte Kurse für nichtjuristische Fachleute, darunter Journalist:innen und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft, mit Schwerpunkt auf internationalem Völkerstrafrecht, Journalismus und Prozessberichterstattung.

Die Untersuchung und Verfolgung internationaler Verbrechen setzt politischen Willen und Kapazitäten voraus, d. h. die erforderlichen Ressourcen und Kenntnisse. Internationale Gerichte allein können nicht alle Fälle behandeln. Durch bahnbrechende nationale Strafverfolgungsmaßnahmen und Verfahren der universellen Gerichtsbarkeit wird das Erbe der Unterdrückung in mehreren Ländern in Frage gestellt. Im Einklang mit dem Mandat der Akademie ist es daher von entscheidender Bedeutung, Kapazitäten aufzubauen und internationale, hybride und nationale Institutionen zu stärken, damit sie ihre historischen Mandate erfüllen und sich für Rechenschaftspflicht und Gerechtigkeit einsetzen können.

Wir bringen das Fachwissen führender Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen mit umfassender Erfahrung in der internationalen und nationalen Gerichtsbarkeit zusammen. Im Mittelpunkt unserer Aktivitäten steht der Austausch von Erfahrungen und entwickelten Praktiken.

Die Akademie hat ein starkes Netzwerk von Expert:innen und Partnerorganisationen. Bei der Entwicklung maßgeschneiderter Programme bauen wir auf die lokale Expertise und Glaubwürdigkeit unserer lokalen und internationalen Partner. Unsere Programme werden an die einzigartigen Anforderungen der einzelnen Kontexte angepasst und bewusst so gestaltet, dass sie integrativ und dialogorientiert sind und lokale und kulturelle Sensibilitäten berücksichtigen. Wir arbeiten eng mit den von den Vereinten Nationen beauftragten Gerichten und Organisationen sowie mit nationalen Justizbehörden und lokalen Nichtregierungsorganisationen zusammen.

Insbesondere haben wir regelmäßig gemeinsame Schulungen mit dem Europäischen Netzwerk für justizielle Ausbildung und dem Sekretariat des Genozid-Netzwerks, dem Asser-Institut und der Cassese-Initiative, dem Mechanismus der Vereinten Nationen für internationale Strafgerichtshöfe, den Kosovo-Spezialkammern, dem Untersuchungsteam der Vereinten Nationen zur Förderung der Rechenschaftspflicht für von Da'esh/Isil begangene Verbrechen, der Wayamo-Stiftung, dem Club des Amis du Congo und dem Observatoire Ivoirien des Droits de l'Homme und weiteren anderen Organisationen durchgeführt.