Masterstudierende der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt besuchten die Akademie

 

Eine Gruppe von 40 Studierenden des Masterstudiengangs „Conflict, Memory and Peace“ der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt besuchte am 16. Dezember 2023 die Akademie. Ziel des Besuchs war es, zu verstehen, wie Kulturgüter in bewaffneten Konflikten geschützt werden und zu erfahren, welche Verletzungen des humanitären Völkerrechts der individuellen strafrechtlichen Verantwortung nach dem Völkerstrafrecht vorliegen.

In diesem Zusammenhang stellte der Projektassistent Dr. Pablo Gavira Díaz kurz die Rolle und die Arbeit der Akademie sowie ihre Verbindung zu den Nürnberger Prozessen vor, die zwischen 1945 und 1949 stattfanden. Es folgte eine allgemeine Einführung in den rechtlichen Rahmen, der den internationalen Schutz von Kulturgütern regelt, nämlich die geltenden Instrumente, die in bewaffneten Konflikten anwendbar sind und die den Kern eines effizienten Schutzsystems bilden.

Darüber hinaus lernte die Studierendengruppe die Rolle des Völkerstrafrechts kennen, wenn die auf Kulturgüter anwendbaren Regeln des humanitären Völkerrechts von Einzeltäter:innen verletzt werden. Die Rechtsprechung des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien hatte entscheidenden Einfluss auf die einschlägigen Bestimmungen des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), das vorsätzliche Angriffe auf geschützte Kulturgüter sowohl in internationalen als auch in nicht-internationalen bewaffneten Konflikten unter Strafe stellt. In diesem Zusammenhang betonte Dr. Gavira Díaz, dass der IStGH auch Einzelpersonen wegen Angriffen auf Kulturgüter in Friedens- oder Kriegszeiten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit strafrechtlich verfolgen könne, wobei allerdings einige notwendige Elemente ins Spiel kommen müssten. 

Der Besuch der Gruppe war die letzte Station eines intensiven eintägigen Programms, das sie zuvor zum Reichsparteitagsgelände und zum Memorium Nürnberger Prozesse geführt hatte. Begleitet wurden die Besucher von dem Referenten der Akademie Dr. Gurgen Petrossian, der für die Leitung des Seminars „International Law“ verantwortlich ist. Dieses ist Teil eines speziellen Moduls des Masterstudiengangs „Völkerrecht: Quellen, Grundsätze und aktuelle Entwicklungen“. (pg)