Die Akademie als Mitveranstalterin von "The Nuremberg Principles Conference" in Washington, D.C.

 

Am 27. März 2023 führte die Konferenz "The Nuremberg Principles: The Contemporary Challenges" führende Experten zusammen, um die Anwendbarkeit und Umsetzung der Nürnberger Prinzipien bei der Förderung der Menschenrechte und der Durchsetzung des Völkerstrafrechts im heutigen Kontext zu diskutieren. Die ganztägige Veranstaltung fand in Washington, D.C., statt und wurde von der Catholic University of America und der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien gemeinsam mit anderen Partnern organisiert. Die Konferenz bot über 300 Teilnehmer:innen vor Ort und online die Möglichkeit, sich mit Expert:innen aus den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich und der Ukraine auszutauschen.

Der Direktor der Akademie, Professor Dr. Christoph Safferling, nahm per Videozuschaltung an den Podiumsdiskussionen "Judges' Trial and Trial of the Doctors: Reflections on Medical Ethics & the Rule of Law" und "Ukraine's Nuremberg: Review of Political/Military Situation and Legal Issues as of the Date of the Conference". Er sprach über richterliche Ethik und darüber, welche Lehren aus dem Juristenprozess für die juristische Ausbildung zu ziehen sind. In Bezug auf den Krieg in der Ukraine betonte er die Wichtigkeit, den Straftatbestand der Aggression als Folge des Nürnberger Vermächtnisses aufrechtzuerhalten und wie relevant digitale Beweismittel für die moderne Verfolgung von Kriegsverbrechen sei.

Die stellvertretende Direktorin, Dr. Viviane Dittrich, moderierte das Eröffnungspanel " The International Military Trials (I.M.T.) 1945-1946 at Nuremberg and Subsequent Nuremburg Military Trials (N.M.T.) 1946-1949". In der Podiumsdiskussion befassten sich Professor Michael Bazyler, Professor Dr. Hervé Ascensio, Dr. Toby Simpson, Professor Dr. Francine Hirsch und Professor Dr. Stefanie Bock mit den Perspektiven der USA, Frankreichs, Großbritanniens, der Sowjetunion und Deutschlands auf die Nürnberger Prozesse und das Nürnberger Vermächtnis im weiteren Sinne.

Eröffnungsreden wurden unter anderem von Professor Dr. Herbert Reginbogin und Staatssekretärin Dr. Angelika Schlunk, Bundesministerium der Justiz, gehalten. Im Abschlusspanel sprach Beth van Schaack, US-Sonderbotschafterin für globale Strafjustiz, über die Bedeutung der strafrechtlichen Verfolgung von Verbrechen und der individuellen Verantwortlichkeit für das Verbrechen der Aggression. Darüber hinaus kündigte sie die Unterstützung der USA für ein internationalisiertes Tribunal an, das im ukrainischen Justizsystem verankert ist.

Beim anschließenden Empfang, den die Akademie veranstaltete, stellte Dr. Dittrich die Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien, ihre Arbeit und ihre Haupttätigkeitsfelder vor: die Bereitstellung eines Forums für Dialog, die Durchführung angewandter Forschung und den Kapazitätsaufbau. Sie betonte die Verbindungen der Akademie zu institutionellen Partnern in den USA hervor, darunter die American Society of International Law, das Jackson Centre und das US Holocaust Memorial Museum, sowie die jahrelange Zusammenarbeit mit amerikanischen Expert:innen. Dabei hob sie insbesondre zwei Persönlichkeiten hervor, deren kontinuierliches Engagement schon vor der offiziellen Gründung der Akademie begann und die seitdem eine wichtige Rolle für Akademie spielen: Ben Ferencz, der auf der Konferenz eine Videoansprache hielt, und Thomas Burgenthal, der Ehrenvorsitzende des Kuratoriums der Akademie.

Das Institute for Policy Research an der Catholic University of America veranstaltete die Konferenz in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium der Justiz, der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Washington, D.C., der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien, dem Internationalen Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse an der Philipps-Universität Marburg und der Case Western Reserve University School of Law. Die Veranstaltung wurde per Livestream übertragen.