Die Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien war bei der 17. Versammlung der Vertragsstaaten des Römischen Statuts, die vom 5. bis 12. Dezember 2018 im Weltforum in Den Haag (Niederlande) stattfand, anwesend. Sie organisierte am 10. Dezember eine Begleitveranstaltung mit rund 80 Gästen. Diese beinhaltete eine Buchvorstellung und eine thematische Podiumsdiskussion zum Thema "Islam und internationales Strafrecht und Justiz".
Dr. Tallyn Gray, Herausgeber des zweiten Bandes der Nuremberg Academy Series "Islam und internationales Strafrecht und Justiz", stellte das neue Buch vor. Er betonte, dass zwei bestehende Überzeugungen betrachtet werden müssen: erstens die Vorstellung in der muslimischen Welt, dass das Völkerstrafrecht ein "westliches" Konzept sei, und zweitens das Konstrukt eines "Kulturkampfs", d.h. dass die islamische Zivilisation mit den Konzepten der Menschenrechte und des Völkerstrafrechts unvereinbar sei.
Die Diskussionsrunde befasste sich mit den Parallelen zwischen Zivilisationen und Rechtstraditionen und zeigte auf, wie die islamische „Rechtsfamilie“ eine gemeinsame Grundlage mit dem Völkerstrafrecht findet. Die Diskussionsteilnehmer gaben Einblicke in Entscheidungen des Internationalen Strafgerichtshofs bezüglich der Anwendung islamischer Rechtsgrundsätze oder gedanken und betonten insbesondere, dass in der Realität keine Inkompatibilität bestehe, vielmehr wäre das Gegenteil der Fall.
Die Diskussionsteilnehmer waren Dr. Tallyn Gray, Postdoctoral Fellow, University of Westminster, Ivana Hrdlicková, Präsidentin des Sondertribunal für den Libanon, Catherine Marchi-Uhel, Leiterin des Internationalen, Unparteiischen und Unabhängigen Mechanismus für Syrien, Mohammad El-Zeidy, juristischer Experte am Internationalen Strafgerichtshof, Adel Maged, Vizepräsident des ägyptischen Kassationsgerichts und Amady Ba, Leiter der Abteilung für internationale Zusammenarbeit bei der Anklagebehörde des Internationalen Strafgerichtshofs.
Die Einführungsrede hielt Dr. Guido Hildner, Beauftragter für Fragen des allgemeinen und besonderen Völkerrechts des Auswärtigen Amtes. Klaus Rackwitz und Dr. Viviane Dittrich, Direktor und stellvertretende Direktorin der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien, moderierten die Diskussion.
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