Klaus Rackwitz nahm am Internationalen Forum für Wissenschaft und Praxis „The Lessons of Nuremberg" teil

 

Direktor Klaus Rackwitz nahm am 21. November 2020 online an einer internationalen Podiumsdiskussion teil, die Teil der thematischen Plattform „Historische Wahrheit oder Propaganda: Wie man über Krieg und Völkermord in der modernen öffentlichen Landschaft spricht" war. Die Podiumsdiskussion fand am Rand des internationalen wissenschaftlichen und praktischen Forschungsforums „The Lessons of Nuremberg" statt, das vom Victory Museum in Moskau organisiert wurde.

Sein Vortrag trug den Titel „Die Bedeutung der Nürnberger Prinzipien - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" und hob die Entstehung, Relevanz und künftige Bedeutung der Nürnberger Prinzipien hervor, die 1946 von der ersten UNO-Generalversammlung verabschiedet und anschließend von der Völkerrechtskommission formuliert wurden, die sie vor 70 Jahren, im Jahr 1950, annahm und vorlegte. Wenngleich sie nie formell von der UNO-Generalversammlung angenommen wurden, entwickelten sich die Nürnberger Prinzipien zur Grundlage des Völkerstrafrechts und bildeten die Grundlage für alle später eingerichteten internationalen Gerichte und Tribunale, einschließlich des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH). Klaus Rackwitz unterstrich, dass obwohl die Prinzipien weiterhin unumstritten sind, mutmaßliche Täter_innen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Völkermord aufgrund der Vetos der ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates gegen die Einrichtung von ad hoc Tribunalen oder eine Verweisung der Fälle an den IStGH unbestraft blieben. Er kritisierte ferner den beispiellosen Angriff der gegenwärtigen Regierung der USA gegen den IStGH und seine Vertreter_innen. Darüber hinaus betonte er, dass neu aufkommende Verbrechen wie Terrorismus und Cyberkriminalität eine universelle Bekämpfungsstrategie erforderten, die in den Nürnberger Prinzipien für schwere internationale Verbrechen bereits vorgesehen ist.