Am 11. Juni 2024 veranstaltete die Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien ein Seminar mit Wissenschaftlern der Universität Warschau und der FAU Erlangen-Nürnberg. Die Diskussionen drehten sich um das Vermächtnis der Nürnberger Prozesse und die Bemühungen, die Straflosigkeit der Nazis zu bekämpfen.
Julia Klaus hielt einen Vortrag über Rafal Lemkin, den Autor des Genleitbegriffs, und betonte seinen Einsatz gegen Aggression. Professor Dr. Adam Bosiacki präsentierte eine ausführliche Analyse der rechtlichen und gesellschaftlichen Reaktionen Polens auf die Verbrechen der Nazis und zeigte dabei die besondere Perspektive und die Erfahrungen des Landes auf. Professor Dr. Christoph Safferling sprach über die historische Bedeutung des Huppenkothen-Prozesses und dessen Verbindung zu den Gräueltaten im Konzentrationslager Flossenbürg. Blazej Bawolik untersuchte die Prozesse gegen Nazi-Kriminelle in Polen, insbesondere den Auschwitz-Prozess, und lieferte detaillierte Einblicke in die Gerichtsverfahren und deren Auswirkungen. Dr. Gurgen Petrossian beleuchtete die Rolle des Rechtssystems während der NS-Zeit, speziell im Rahmen des Richterprozesses, und stellte die Herausforderungen und Ergebnisse bei der Strafverfolgung von Justizvertretern dar. Zum Abschluss referierte Professor Dr. Jaroslaw Kostrubiec über den Majdanek-Prozess und schilderte die Strafverfolgung von Kriegsverbrechern, die mit dem Konzentrationslager Majdanek in Polen in Verbindung standen. (gp)