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Forschung

Die Akademie nahm an Seminar und Workshop zur internationalen Strafjustiz in der Autonomen Region Kurdistan im Irak teil


13. Mai 2025

Vom 13. bis 16. Mai 2025 nahm die Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien, vertreten durch den Referenten für Völkerstrafrecht Dr. Gurgen Petrossian, aktiv an einer Reihe von Veranstaltungen in Sulaimaniyya und Erbil, Autonome Region Kurdistan im Irak, teil. Ziel war es, die Rechtsstaatlichkeit zu stärken und die Rechenschaftspflicht für internationale Verbrechen zu fördern.

Am 13. Mai hatte Dr. Petrossian die Ehre, an einer besonderen Sitzung an der British International University in Erbil teilzunehmen. Gemeinsam mit weiteren Expert:innen sprach er mit Jurastudierenden über die globale Bedeutung des Völkerstrafrechts und teilte Erfahrungen aus seiner beruflichen Praxis.

Vom 14. bis 15. Mai trug die Akademie zu einem praxisorientierten Workshop für Richter:innen und Staatsanwält:innen bei. Dr. Petrossian leitete intensive Schulungseinheiten zu den Kernelementen internationaler Verbrechen sowie zu verschiedenen Formen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit im Völkerstrafrecht. Ziel des Workshops war es, die Kapazitäten der Justizakteure im Umgang mit komplexen rechtlichen Herausforderungen bei der Verfolgung schwerster Verbrechen zu stärken.

Am 16. Mai nahm die Akademie an einem hochrangigen öffentlichen Seminar in Sulaimaniyya teil, das vom Kurdistan Center for International Law (KCIL) in Zusammenarbeit mit der Azadbun-Organisation und dem Genozidforschungszentrum der Universität Halabja organisiert wurde. An dem Seminar nahmen Mitglieder des kurdischen Parlaments, Vertreter:innen des Peschmerga-Ministeriums sowie lokale zivilgesellschaftliche Organisationen teil. Im Mittelpunkt stand die Frage der Gerechtigkeit für internationale Verbrechen und mögliche Strategien zur zukünftigen Prävention.

Dr. Petrossian hielt einen Hauptvortrag zu rechtlichen Mechanismen, die von Konfliktgesellschaften genutzt werden können, und veranschaulichte anhand des Bergkarabach-Konflikts, wie völkerrechtliche Instrumente zur Rechenschaftspflicht und Versöhnung beitragen können. Weitere Redner:innen – sowohl internationale als auch regionale Fachleute – sprachen über die Rolle von Gesetzgebung, Dokumentation und institutionellen Reformen bei der Aufarbeitung vergangener Gräueltaten.

Die Akademie ist stolz darauf, solche regionalen Initiativen zu unterstützen, die die Prinzipien der internationalen Strafjustiz stärken, lokale Kapazitäten aufbauen und zur weltweiten Bekämpfung der Straflosigkeit beitragen. Ein besonderer Dank gilt Herrn Hawre Ahmed für seine engagierte Organisation und herzliche Gastfreundschaft während unseres Aufenthalts in Kurdistan. (gp)