Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Einrichtungen der Sozialen Arbeit sowie der deutschen Strafverfolgungsbehörden waren am 21. März 2025 zu Gast in der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien. Im Zentrum des Workshops, zu dem die Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien eingeladen hatte, stand die Evaluation des rechtlichen Rahmens der Sozialen Arbeit in Deutschland, um Änderungsbedarfe und Lösungsansätze zu identifizieren.
Gerade im Bereich des Völkerstrafrechts sind die Bedürfnisse der Sozialen Arbeit und die Erfordernisse einer effektiven Strafverfolgung miteinander in Ausgleich zu bringen. Einerseits können Informationen, die etwa Geflüchtete in Gesprächen mit Sozialarbeiter:innen preisgeben, für die Strafverfolgung von entscheidender Bedeutung sein. Andererseits setzt Soziale Arbeit ein tiefes Vertrauensverhältnis voraus, um den Geflüchteten bei ihrer Ankunft und der Integration in die deutsche Gesellschaft Hilfe zu leisten. Die Gespräche dienten dazu, den Praktiker:innen der verschiedenen Disziplinen die Geleigenheit zum Austausch über ihre Erfahrungen und Herausforderungen im Umgang mit möglicherweise strafrechtlich relevanten Informationen zu geben.
Die Akademie hat im Laufe Ihrer langjährigen Tätigkeit im Projekt „Geflüchtete als potenzielle Zeugen und Täter Internationaler Verbrechen“ einen Änderungsbedarf in Bezug auf § 203 Abs. 1 Nr. 6 StGB identifiziert. Die praktischen Erfahrungen der Teilnehmenden bieten für die weitere Forschung wertvolle Hinweise, um die Auswirkungen einer eventuellen Gesetzesänderung abschätzen zu können.
Die Akademie bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmenden von:
Bayrisches Staatsministerium der Justiz, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Bundesanwaltschaft, Bundesministerium der Justiz, Bundeskriminalamt, Caritasverband Nürnberg e.V., Frauenhaus Nürnberg, IMEDANA e.V., Die Johanniter-Unfall-Hilfe Mittelfranken e.V., Jugendamt der Stadt Nürnberg, Polizeipräsidium Mittelfranken, Regierung von Mittelfranken, Rummelsberger Diakonie e.V., Sozialamt der Stadt Nürnberg und UNHCR Deutschland. (gp/aw)