Die Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien freut sich, bekannt zu geben, dass der Forschungspreis 2025 im Völkerstrafrecht an Zoé Henriques, Doktorandin im Völkerstrafrecht an der Université Paris-Panthéon-Assas, verliehen wurde.
Frau Henriques widmet sich in ihrer Dissertation der Komplementarität des Anklägers des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), mit besonderem Augenmerk auf die Arbeit des Büros des Anklägers. Ihre Forschung geht über rein juristische Fragestellungen hinaus: Sie untersucht, wie das Büro sein Mandat interpretiert, Prioritäten setzt und seine Interventionen an komplexe politische Kontexte anpasst.
Der Preis ermöglichte Frau Henriques die Teilnahme an den Adamas Residencies – European Residency Programme for Legal Researchers, die vom 5. bis 14. September 2025 im Château de Goutelas in Marcoux, Frankreich, stattfanden – einem einzigartigen Ort kulturellen und historischen Erbes. Während der Residency präsentierte sie ihre Forschung gemeinsam mit fünf weiteren ausgewählten Rechtswissenschaftler:innen, entwickelte ihre Arbeit weiter und führte intensive Gespräche mit Kolleg:innen und Künstler:innen. Die Residency endete mit einer Abschlussveranstaltung am 11. September, bei der alle Partnerinstitutionen die Ergebnisse gemeinsam reflektierten. Die Akademie wurde durch die Stellvertretende Direktorin Dr. Viviane Dittrich, die remote teilnahm, vertreten.
Der Forschungspreis im Völkerstrafrecht wird jährlich von der Nürnberger Akademie verliehen. Er richtet sich an Nachwuchswissenschaftler:innen auf diesem Gebiet und ermöglicht ihnen die Teilnahme an den Adamas Residencies, wodurch sie ihre Forschung in einem interdisziplinären Umfeld weiterentwickeln und internationale Kontakte knüpfen können. Das Programm ist eine Initiative des Château de Goutelas und wird in Kooperation mit der Akademie, dem Französischen Verfassungsrat, der A.I.D.E. – Association Internationale de Droit Économique und dem Institut Robert Badinter organisiert.
In Anlehnung an Künstlerresidenzen bieten die Résidences Adamas Nachwuchswissenschaftler:innen eine besondere Gelegenheit, in einer kreativen und interdisziplinären Umgebung zu arbeiten. Sie fördern den Austausch zwischen jungen Jurist:innen, Forschenden und Künstler:innen, regen zur Reflexion über die Rolle des juristischen Humanismus in verschiedenen Rechtsgebieten an und eröffnen Perspektiven auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie neue Technologien, Umweltfragen, Migration oder Gesundheit. Außerdem tragen sie zur Weiterentwicklung der Bibliothèque des Humanismes, eines am Château de Goutelas initiierten Projekts, bei. (bk)