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Die Programme der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien

Die Akademie ist in all ihren Tätigkeiten international ausgerichtet. Sie konzentriert sich in ihrer Arbeit auf interdisziplinäre und angewandte Forschungsprojekte, bietet gezielte Trainingsmaßnahmen an, berät ausgewählte Zielgruppen und fördert die Menschenrechtsbildung. In allen diesen Bereichen steht die Akademie in ständigem intensiven Kontakt mit ausgewiesenen internationalen, nationalen und regionalen Projektpartnern. Gleichzeitig bietet die Akademie ein Forum für den Ideen- und Erfahrungsaustausch zwischen Mitarbeiter der internationalen und nationalen Strafjustiz.

Zur Erfüllung ihres Auftrags wird die Akademie

  • die Kompetenzen von Fachleuten und Akademikern stärken, die diese benötigen, um sich den Herausforderungen im Zusammenhang mit internationalen Verbrechen zu stellen;
  • ein Netzwerk von Experten und Akademikern schaffen, die bestrebt sind, einen Beitrag zu den Zielen der Akademie zu leisten;
  • innovative Ansätze verfolgen, um etablierte sowie neue Fachleute im internationalen Strafrecht und den damit verbundenen Menschenrechtsfragen zu schulen und weiterzubilden;
  • Beratungsangebote für Zielgruppen und Institutionen in solchen Ländern anbieten, die mit Herausforderungen in Bezug auf Völkerstrafrecht und damit verbundenen Menschenrechtsfragen konfrontiert sind;
  • als zentrale Anlaufstelle fungieren, um Quellen und Lehrmaterialien für Trainings- und Ausbildungsprogramme bereitzustellen;
  • interaktive Datenbanken auf dem Gebiet des internationalen Strafrechts und der damit verbundenen Menschenrechtsfragen schaffen und zugänglich machen, einschließlich regelmäßig aktualisierter Verzeichnisse von Institutionen, Organisationen und Personen, die sich mit Verbrechen befassen, welche die internationale Gemeinschaft als Ganzes betreffen;
  • Workshops und internationale Konferenzen auf dem Gebiet des internationalen Strafrechts und der damit verbundenen Menschenrechtsfragen durchführen, einschließlich einer Hauptjahreskonferenz zu einem zentralen Thema.

 

 

Interdisziplinäre Forschung

In ihrer interdisziplinären Forschungsarbeit befasst sich die Akademie mit Themen des Völkerstrafrechts, der Menschenrechte und des Friedens. Sie arbeitet bei Forschungsprojekten zu Völkerstrafrecht und Übergangsjustiz mit Akademikern und Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen und verschiedenen Disziplinen zusammen. Hauptziel ist dabei die Förderung von Universalität, Legalität und Akzeptanz des Völkerstrafrechts und seiner weltweiten Anwendung.

Die Forschungsprojekte der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien tragen dazu bei, ein systematisches wissenschaftliches Fundament weiterzuentwickeln, auf der politische Strategien, Training und Menschenrechtsbildung für bestimmte Zielgruppen und für die Zivilgesellschaft entwickelt werden können.

Durch die Zusammenarbeit mit Universitäten, Forschungsinstituten und der Zivilgesellschaft unterstützt die Akademie den Aufbau interdisziplinärer Forschungskapazitäten in Situations- und Postkonfliktländern. Desweiteren fördert die Akademie, auf nationaler und internationaler Ebene, den Austausch und die Zusammenarbeit unter Spezialisten, indem sie Seminare, Konferenzen und konkrete Forschungsprojekte durchführt.

Training und Beratung

Die Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien bietet spezielle Trainings- und Beratungsmaßnahmen für ausgewählte Zielgruppen an, um eine vollständige und systematische Übernahme des Völkerstrafrechts in die nationale Gesetzgebung zu erleichtern. Sie vermittelt das notwendige Wissen, um die Aufnahme völkerstrafrechtlicher Bestimmungen in nationale Rechtssysteme zu ermöglichen. Die von der Akademie angebotenen Lehrgänge richten sich an Lehrkräfte und Fachleute, die Völkerrechtsverbrechen verfolgen, sowie an alle anderen Berufsgruppen, wie Angestellte von internationalen Organisationen und Nichtregierungsorganisationen, die im weitesten Sinne mit der Verfolgung von Straftaten nach internationalem Recht auf nationaler und internationaler Ebene befasst sind.

Menschenrechtsbildung

Insbesondere in Übergangsgesellschaften stellt die Ausbildung in den Bereichen Menschenrechte und Staatsbürgerkunde eine zentrale vertrauensbildende Maßnahme dar, die für die Etablierung öffentlicher Institutionen notwendig ist. In diesem Sinne müssen Gesellschaften, die direkt von Völkerrechtsverbrechen betroffen sind, zu dem Verständnis gelangen, dass das Völkerstrafrecht universell anwendbar ist. Hierzu müssen spezifische Menschenrechtsverletzungen – ihre Erscheinungsformen, Kontexte und Ursachen –  grundlegend diskutiert werden. Daher spielt die Menschenrechtsbildung im Rahmen des Völkerstrafrechts eine zentrale Rolle, insbesondere hinsichtlich der Förderung gesellschaftlicher Akzeptanz. In diesem Sinne einen Beitrag zur Menschenrechtsbildung zu leisten, ist zentrales Anliegen der Akademie.